Lösungsorientiertes Malen LOM® von Dr. Bettina Egger und Jörg Merz entwickelt, ist eine kunsttherapeutische Methode, die Menschen dabei unterstützt, ihre Anliegen auf kreative und strukturierte Weise zu klären. Dabei geht es nicht darum, ein bestimmtes Thema direkt zu malen, sondern vielmehr darum, durch das Malen eine Veränderung im Inneren zu bewirken. Es ist eine sanfte, wirkungsvolle Technik, die auf der Annahme basiert, dass unser Gehirn Bilder verarbeitet und speichert – und dass wir durch das Erschaffen neuer, klarer Bilder alte belastende Muster überschreiben können. Künstlerische Kenntnisse oder Erfahrung im Malen braucht es ausdrücklich nicht.

Was ist nur „los“?

Viele Menschen tragen belastende Gefühle, Gedanken oder Erfahrungen mit sich herum, die sie im Alltag einschränken. Oft ist nicht klar, was genau „los“ ist, sondern es fühlt sich einfach schwer an. LOM® hilft dabei, diese inneren Zustände sichtbar zu machen, zu verstehen und auf eine neue, positive Weise zu verändern. Es ist eine Einladung, sich selbst zuzuhören, die eigenen Gefühle zu erkunden und auf kreative Weise Lösungen zu entwickeln.

Die Vorgehensweise im Setting

Das Setting im LOM® findet in einer achtsamen und wertschätzenden Atmosphäre in einem geschützten Raum statt. Der Ablauf ist klar strukturiert:

  1. Klärung des Anliegens: Gemeinsam wird das Thema oder die Herausforderung formuliert, die bearbeitet werden soll.
  2. Erarbeitung der Bildaufgabe: Über das beim Schildern des Anliegens spürbar werdende Gefühl im Körper wird eine einfache, passende Metapher gefunden, die anschließend gemalt wird.
  3. Malprozess: Die Person malt das Bild langsam und mit Aufmerksamkeit. Dabei wird nicht bewertet oder interpretiert, sondern das Malen selbst steht im Mittelpunkt.
  4. Würdigung und Reflexion: Nach dem Malen wird das Bild betrachtet, gewürdigt und die Erfahrung in Worte gefasst. Es entsteht ein neuer Eindruck, der das innere Erleben verändert und auch zu weiteren Bildern führen kann.

Was steckt hinter LOM® ?

Hinter LOM® steckt die Idee, dass Bilder im Gehirn, das ein Bildverarbeitendes Organ ist, eine zentrale Rolle spielen. Das Gehirn erkennt auch ein selbstgemaltes Bild ähnlich an, wie eine real erlebte Situation. Durch das Malen mit einfachen, neutralen Metaphern können belastende Themen auf einer inhaltlich unbelasteten Ebene bearbeitet werden. Durch das Malen von neutralen Metaphern wird die nötige Distanz zu der Schwere des Themas leicht geschaffen. Das Malen ist dabei kein reines Ausdrucksmittel, sondern ein aktiver Prozess, der Gefühle steuert und das Verhalten beeinflusst. Es geht darum, „Störendes“ durch „störungsfreie“ Bilder zu ersetzen und so das innere Gleichgewicht wiederherzustellen, Perspektiven zu ermöglichen

Wie wirkt LOM®?

LOM® wirkt vor allem durch die Kraft der Bilder. Indem belastende Themen mit neutralen Metaphern verbunden werden, können sie auf einer tiefen Ebene verarbeitet werden, ohne dass die Person sich direkt mit den schmerzhaften Inhalten auseinandersetzen muss. Der Malprozess fordert heraus, macht Freude und ist heilsam. Da unser Gehirn im Hier und Jetzt arbeitet, speichert es die neuen, positiven Bilder ab und überschreibt alte, belastende Muster. Diese neuen Bilder werden dauerhaft im Gedächtnis verankert und beeinflussen, wie wir denken, fühlen und handeln.

Sind Metaphern entscheidend für den therapeutischen Prozess?

Ja, absolut! Der Einsatz von Metaphern ist ein zentrales Element im LOM®. Sie dienen als einfache, klare Bilder, die komplexe Gefühle und Themen auf eine verständliche Ebene bringen. Metaphern ermöglichen es, belastende Inhalte in eine Form zu bringen, die leichter zugänglich ist. Sie sind wie Brücken, die es erlauben, schwer greifbare oder überwältigende Themen auf eine kreative und nicht bedrohliche Weise zu bearbeiten. Durch die Verwendung von neutralen und positiven Bildern können belastende Erfahrungen auf eine Weise verarbeitet werden, die den inneren Prozess erleichtert und gleichzeitig die emotionale Sicherheit wahrt. So tragen Metaphern dazu bei, Veränderungen im Inneren zu bewirken, ohne dass die Person sich direkt mit den schmerzhaften oder belastenden Inhalten konfrontieren muss.